Der Ems-Radweg in 6 Etappen

Innenstadt Münster - Ems Radweg

Wunderschöne Städte erwarten Reisende des Ems Radweges. Bild: Velociped

Die Ems ist der kürzeste Strom Deutschlands und dennoch umfasst das Gewässer der Ems mit seinen Nebengewässern eine Fläche, die so groß ist wie Rheinland-Pfalz. Der Fluss entspringt in einem Naturschutzgebiet in Moosheide in der Nähe von Hövelhof, in der Senne. 370 Kilometern weiter befindet sich die Mündung der Ems. Dort fließt der Fluss bei Emden in den Dollart.

Das Besondere an der Ems ist, das sie ein reiner Tieflandfluss ist und sich ihren Weg fast ausschließlich durch sandigen Untergrund bahnt.

Ems Radweg Karte

Ems Radweg Karte. Bild: Velociped

Den Sand hat die Ems selbst hierher verfrachtet, als sie während der Eiszeit das von den Gletschern mitgeführte Material freispülte und bis zu 30 Kilometer breite und 20 Meter mächtige Sandflächen aufschüttete, in die sich der heutige Flusslauf eingegraben hat. Der obere Teil der Ems, also in Emden, wird bereits von den Gezeiten von der Nordsee beeinflusst.

Die Route auf dem Emsradweg führt durch das Westfälische Münsterland, das Emsland und den Süden von Ostfriesland durch eine zauberhafte Landschaft mit einem in weiten Teilen noch ursprünglichen Charakter. Auf dem durchgängig flachen verlaufenden Emsradweg, der sich auch bei Familien großer Beliebtheit erfreut, empfiehlt es sich, in nördlicher Richtung zu radeln. Denn nur so erlebt man hautnah, wie aus dem mäandrierenden Flüsschen ein stattlicher Strom wird.

Der Ideale Ausgangspunkt für eine Tour entlang der Ems ist in Münster, um die 264 Kilometer bis Emden in Angriff zu nehmen und dabei reizvolle Orte wie Greven, Salzbergen, Lingen, Meppen, Papenburg, Leer, Ditzum und natürlich Emden zu entdecken. Von ihren beeindruckenden Sehenswürdigkeiten ganz zu schweigen.

1. Tag Anreise Münster
Es gibt wohl kaum einen besseren Ausgangspunkt für eine Tour auf dem Emsradweg als Münster, die Fahrradhauptstadt Deutschlands. Es empfiehlt sich eine rechtzeitige Anreise, um einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen zu lernen. Empfehlenswert sind das Stadtschloss und vor allem der Prinzipalmarkt mit dem historischen Rathaus.
2. Tag Münster – Rheine (65 km)
Etwas wehmütig heißt es Abschied nehmen von der quirligen Metropole des Münsterlandes, die auch durch seine zahlreichen Studenten eine ganz besondere Atmosphäre versprüht. Aber bereits vor den Toren der Stadt wartet die typisch münsterländische Landschaft mit stattlichen Bauerngehöften und den buntgefleckten Rindern auf saftig grünen Weiden entlang der Strecke. Dabei geht es auch durch das Naturschutzgebiet „Rieselfelder“, einem bedeutenden europäischen Vogelschutzgebiet. Auf dem Weg ins heutige Etappenziel werden zunächst Greven mit seiner im romanischen Kirche St. Martinus und Emsdetten erreicht, die sich für einen Zwischenstopp anbieten. Der Zielort Rheine ist ein hübsches Städtchen mit dem sehenswerten Kloster/Schloss Bentlage und historischen Bürgerhäusern.
3. Tag Rheine – Lingen (38 km)
Heute folgt die Route auf dem Emsradweg mal der allmählich breiter werdenden Ems, dann wieder dem Dortmund-Ems-Kanal. Ein erstes lohnenswertes Ziel auf der heutigen Etappe wartet in Salzbergen auf die Radler. Das im Jahr 1993 eröffnete Feuerwehrmuseum besitzt bemerkenswerte Exponate aus aller Welt, darunter eine Dampfdruckspritze aus dem Jahr 1901. Inmitten einer reizvollen Umgebung, geprägt von dichten Wäldern und Auenlandschaften entlang der Ems, liegt das Städtchen Emsbüren. Ein Rundgang durch den Heimathof sollte nicht versäumt werden. Hierbei handelt es sich um eine typisch emsländische Hofanlage mit mehreren Gebäuden, dessen Herzstück ein Bauernhof aus dem Jahr 1766 ist. Lingen, der Zielort dieser Etappe, ist für seine Musik- und Theaterszene bekannt und der Besuch einer Veranstaltung ist allemal lohnenswert.
4. Tag Lingen – Meppen (36 km)
Auf der problemlos zu bewältigen Tagesetappe auf dem Emsradweg ist etwa auf halbem Weg das Städtchen Geeste erreicht. Hier warten gleich zwei Highlights auf die Radtouristen. An heißen Tagen im Sommer empfiehlt sich ein Abstecher an den Speichersee, der bei Surfern und Seglern beliebt ist und auch zu einem erfrischenden Bad einlädt. Im Stadtteil Groß Hesepe ist das Emsland Moormuseum ein Muss. Es ist das größte Museum seiner Art in Europa und dokumentiert die Entwicklung von der Moorkolonisation bis hin zur industriellen Nutzung der Moore. Im heutigen Etappenziel gibt es ebenfalls viel zu entdecken, allen voran die Propsteikirche, das im Stil der Renaissance erbaute Rathaus und der erhaltene Befestigungsring aus dem Mittelalter.
5. Tag Meppen – Papenburg (64 km)
Auf der heutigen Tour liegen Historie und Moderne dicht beieinander und so langsam lässt sich auch schon die Nähe des Meeres erahnen. Ein erstes Highlight ist der Emslanddom, das Wahrzeichen von Haren, das erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet wurde. Auf dem weiteren Weg Richtung Norden empfiehlt sich ein Abstecher zur Versuchsstrecke des Transrapid, bevor in Dörpen ein attraktiver Freizeitsee erholsame Momente beschert. Über das von der Landwirtschaft geprägte Rhede wird Papenburg erreicht. Die Stadt ist durch die Meyer-Werft weltbekannt und ist zudem die längste Fehnkolonie des Landes.
6. Tag Papenburg – Leer (36 km)
Bevor Papenburg und damit das Emsland verlassen wird, ist der Besuch in der Meyer-Werft zu empfehlen. Es ist allerdings eine Voranmeldung notwendig, um das größte überdachte Trockendock der Welt zu besichtigen. Über Weener, in der historischen Region Rheiderland gelegen und Westoverledingen führt die kurze Etappe nach Leer, einem sehenswerten ostfriesischen Städtchen. Ein Spaziergang durch die historische Altstadt darf nicht versäumt werden, denn sie gilt als wahres Schmuckstück mit weit mehr als 300 denkmalgeschützten Bauwerken und Gebäuden. Ein herausragendes Ensemble bilden das im Stil der Niederländischen Renaissance erbaute Rathaus und die historische Waage aus dem Jahr 1714.
7. Tag Leer – Emden (35 km)
Am letzten Tag auf dem Ems-Radweg ist die frische Meeresluft spürbar und die Nähe zur Nordsee beinahe greifbar. Tagesziel der heutigen Strecke ist die Mündung der Ems. Auf ca. 60km ist die Ems Schiffahrtsweg, denn der Dortmund-Ems-Kanal ist ab Papenburg  mit einbezogen.  Auf dem Weg in Richtung Emden erreicht man das malerische Fischerdörfchen Ditzum, wo noch heute der Fischfang eine wichtige Rolle spielt. Nun sind es nur noch wenige Kilometer, bis die quirlige Hafenstadt am Dollart erreicht ist und 264 Kilometern hinter den Radtouristen liegen. Emden ist für eine zahlreichen Museen bekannt. Von Bedeutung sind vor allem die Kunsthalle und das Ostfriesische Landesmuseum. Im Ratsdelft liegen drei Museumsschiffe vor Anker, darunter ein „schwimmender Leuchtturm“ aus dem Jahr 1917. Bei einem geführten Stadtrundgang lernen Teilnehmer die Besonderheiten der Hafenstadt an der Mündung der Ems ausgezeichnet kennen.
8. Tag Abreise Emden
Heute heißt es Abschied nehmen vom Emsradweg. Wer zum Ausgangspunkt nach Münster zurück möchte, nutzt dafür am besten den stündlich verkehrenden Zug, der nach zwei Stunden Fahrt Münster erreicht.