Wissenswertes

Wissenswertes: „Plattdeutsch“ im Emsland – Geschichte und Ausprägung 

Kann man bei einem schönen Ausflug auf dem Ems Radweg das Emsland entdecken, dann wird so mancher Urlauber sich freuen, wenn er einen Einheimischen trifft, der in bestem Plattdeutsch reden kann. Wie bei vielen deutschen Dialekten hat auch diese Sprachform des Deutschen eine lange Tradition und wird deshalb immer noch gepflegt. Ob Papenburg, Lingen oder Meppen, hier sprechen die jungen Einwohner eher die übliche Jugendsprache, doch ältere Menschen können immer noch die typischen plattdeutschen Ausdrücke. Auf dem Land lebt die plattdeutsche Sprache aber und wird auch von den jüngeren Einwohnern gerne gesprochen.

Wurzeln des Dialektes

Der Sprachenkenner wird den Emsländer vor allem auch daran erkennen, dass er Vokale wie a, e oder o extrem in die Länge gezogen ausspricht. Im südlichen Emsland orientiert sich der Dialekt am Westfälisch und hört man die Menschen im Norden des Emslands reden, dann erinnert dies vor allem auch an den Dialekt, der in Ostfriesland gesprochen wird. Sucht man nach den Wurzeln dieses beeindruckenden Dialekts aus dem Emsland, dann reicht dies bis um die Zeit 150 nach Christi zurück, als die Sachsen als ein germanischer Stamm zum ersten Mal in Erscheinung traten. Dieses Volk wird als das Erste gesehen, dass eine Sprache wie das Plattdeutsche nutzte. Das hier gesprochene Altsächsisch wird in der von 150 bis 1200 gesprochen und wird dann durch das Niederdeutsche abgelöst, dass durch die Hanse und ihren Gebrauch auch beim Handel zu einer festen Sprache im norddeutschen Bereich wurde. Das Mittelalter brachte neben der Schaffung vieler bedeutender Städte im norddeutschen Raum auch die Unterschiede des Plattdeutschen im Emsland, sodass der Sprachstamm der gleiche blieb, aber es doch hörbare Änderungen zwischen den einzelnen Arten des Niederdeutschen oder Plattdeutschen zu verzeichnen gab.

Von Generation zu Generation

„Platt lutt moij“ meint, dass dieser Dialekt einfach total schön klingt und so gibt es Spiele, Lieder, Vertellsels und Dönkes, die immer wieder an die nächste Generation weitergegeben werden und die vom Plattdeutschfan im Emsland einfach geliebt werden. Und selbst die Schulen dieser Region sorgen dafür, dass dieser Dialekt nicht verloren geht. So gibt es Lesewettbewerbe und Arbeitsgemeinschaften schaffen einen Platz für den plattdeutschen Dialekt in einer Welt, die Hochdeutsch als Amtssprache auserkoren hat. Fottenkroam, Häes, hörnenndull, Koppsipulter, Lusterlappen oder Schnötthuisken, wer nach dem Emsland reist der wird in ländlichen Regionen einen besonderen Sprachführer brauchen, denn das Emsländer Platt hat einige Besonderheiten, die man nicht sofort beim Hören erkennen kann.